23.07.2020
Immobilienfinanzierung: Die wichtigsten Schritte & unsere Tipps
Das eigene Haus oder die eigene Wohnung ist nicht nur ein Rückzugsort, sondern kann auch ein zentraler Baustein Ihrer Altersvorsorge sein. Und so sind auch beim Kauf des passenden Objektes viele verschiedene Aspekte zu beachten – von der Wahl der geeigneten Immobilie bis hin zum optimalen Finanzierungsplan. Erfahren Sie hier, in welchen Schritten eine Immobilienfinanzierung verläuft und was Sie dabei beachten sollten.
Immobilienfinanzierung: In 5 Schritten zur Traumimmobilie
Ob Sie sich für einen Neubau nach Ihren Vorstellungen entscheiden oder lieber eine Bestandsimmobilie ins Auge gefasst haben, ist abhängig von Ihren persönlichen Zielen und Wünschen. Doch egal wie Sie sich entscheiden – eine Immobilienfinanzierung wirft immer zahlreiche Fragen auf. Daher sollte eine Immobilienfinanzierung Schritt für Schritt geplant werden.
Schritt 1: Überprüfen Sie, wie viel Haus Sie sich leisten können
Um den Traum der eigenen Immobilie Wirklichkeit werden zu lassen, ist eine frühzeitige Finanzplanung äußerst wichtig. Sie sollten sich noch vor der Suche nach einer Immobilie zunächst einen Überblick über Ihre Ein- und Ausgaben verschaffen, um zu berechnen, wie hoch Ihr finanzieller Spielraum ist. Dabei kann die Erstellung eines Haushaltsbuchs helfen. Wie Sie bei einer Haushaltsrechnung am besten vorgehen und welche Einnahmen und Ausgaben hierbei beachtet werden müssen, erfahren Sie hier.
Unser Baufinanzierungsrechner gibt Ihnen zusätzlich eine erste Einschätzung darüber, welches Budget Ihnen für einen Haus- oder Wohnungskauf zur Verfügung steht. Auf Basis der Zinsbindung, des Sollzinses und effektivem Jahreszins wird im Baufinanzierungsrechner die Höhe der Summe errechnet, mit der Sie eine Immobilie finanzieren könnten.
Schritt 2: Stellen Sie Ihre Baufinanzierungsanfrage an die Bank
Heutzutage wird von Kaufinteressenten erwartet, dass Sie bereits vor dem Besichtigungstermin der Immobilie eine Finanzierungsanfrage gestellt haben. Sollte dies noch nicht geschehen sein, sinken die Chancen für eine erfolgreiche Bewerbung für Sie als Interessent immens, da die Konkurrenz unter den Käufern oft sehr hoch ist.
Aus diesem Grund raten wir Ihnen dazu, bereits vor der Immobiliensuche eine Baufinanzierungsanfrage bei der Bank Ihres Vertrauens zu stellen.
Schritt 3: Vervollständigen Sie bereits vor dem Beratungsgespräch Ihre Unterlagen
Um eine Finanzierungsanfrage verbindlich abschließen zu können, werden einige Unterlagen benötigt. Wenn Sie diese Unterlagen bereits vor dem ersten Gesprächstermin eigenständig vervollständigen, verringert dies den zeitlichen sowie organisatorischen Aufwand der Finanzierungsanfrage.
Sie sind sich nicht sicher, welche Unterlagen bereits im Voraus benötigt werden? Mit den folgenden Checklisten geben wir Ihnen Aufschluss darüber, an was Sie bei Ihrem ersten Gesprächstermin denken sollten.
Schritt 4: Beginnen Sie mit der Immobiliensuche und den Besichtigungen
Haben Sie eine geeignete Immobilie gefunden? Dann sollten Sie schnellstmöglich einen Besichtigungstermin mit dem Makler oder Verkäufer der Immobilie vereinbaren, um Ihr Interesse zu zeigen sowie sich einen zeitlichen Vorsprung zu den anderen Interessenten verschaffen zu können.
Falls der Makler einen Entwurf des Kaufvertrags und alle nötigen Objektunterlagen zu dem Termin mitgebracht hat, können Sie diese anschließend eingehend prüfen und das Objekt Ihrer Bank vorstellen.
Ganz egal, ob Sie eine bestehende Immobilie kaufen oder selbst bauen möchten – unsere eigene Immobiliengesellschaft unterstützt Sie gerne bei der Suche nach Ihrer Wunschimmobilie.
Schritt 5: Lassen Sie sich eine verbindliche Zusage für Ihre Finanzierung geben
In Ihrem ersten Gespräch mit dem Finanzierungsexperten haben Sie sich bereits ausführlich bezüglich Ihrer Finanzierung beraten lassen und gemeinsam die Einholung der Zusage vorbereitet.
Haben Sie sich final für eine Immobilie entschieden, sollten Sie Ihren Berater in der Bank erneut kontaktieren und ihm die entsprechenden Objektunterlagen vorlegen. Damit können Ihnen unsere Experten kurzfristig eine verbindliche Finanzierungszusage geben.
Ist dies geschehen, können Sie im nächsten Schritt einen Notartermin vereinbaren und den Kaufvertrag für das Objekt unterschreiben.
7 Tipps für Ihre Immobilienfinanzierung
Was Sie bei einer Immobilienfinanzierung beachten sollten, haben wir für Sie kurz und kompakt in 7 Tipps zusammengefasst.
Tipp 1: Schaffen Sie sich einen Überblick über Ihre Finanzen
Noch bevor Sie sich auf die Suche nach einer geeigneten Immobilie machen, sollten Sie sich einen Überblick über Ihre persönlichen Finanzen verschaffen und eine Haushaltsrechnung aufstellen. Listen Sie dafür alle Einnahmen eines Monats auf und ziehen Ihre Ausgaben davon ab.
In die Einkommensaufstellung gehören nur regelmäßige Zahlungen, die Ihnen langfristig zur Verfügung stehen. Zu den Ausgaben zählen auch Aufwendungen, welche nur einmal jährlich anfallen.
Haben Sie von Beginn an das Gefühl, dass die Finanzierung eng werden könnte, dann verschieben Sie Ihren Finanzierungswunsch auf einen Zeitpunkt in der Zukunft oder überdenken Sie Ihre Ansprüche an die Immobilie.
Tipp 2: Bringen Sie mindestens 20 % Eigenkapital ein
Unser Haus empfiehlt, dass Sie mindestens 20 % der kompletten Kosten für den Kauf oder Bau einer Immobilie aus eigener Hand aufbringen sollten.
Sollten Sie mehr Eigenkapital zur Verfügung haben, ist dies um so besser. Denn je höher der Anteil an Eigenmitteln, desto geringer ist die Kredithöhe und umso geringer ist die monatliche Kreditrate.
Tipp 3: Beachten Sie die Nebenkosten
Neben dem Kaufpreis sollten Sie weitere Kosten nicht außer Acht lassen. In der Regel orientieren sich die Kaufnebenkosten (z.B. Notarkosten und Grundbucheintragung) an der Höhe der Kaufsumme und betragen etwa 14 % des Kaufpreises.
Da bei jedem Immobilienkauf Nebenkosten anfallen, sollten diese vollständig aus eigenen Mitteln erbracht werden. Zusätzlich können bei einer gebrauchten Immobilie eventuell anfallende Modernisierungs- und Renovierungskosten für das Objekt hinzukommen. Die genaue Höhe ist abhängig vom jeweiligen Objektzustand. Zudem ist es empfehlenswert, eine Reserve von ca. 10 % für nicht geplante Ausgaben zurückzuhalten.
Verschaffen Sie sich einen Überblick über anfallende Kaufnebenkosten und nutzen Sie unseren Notar- und Grundbuchkostenrechner.
Sie haben sich einen Überblick über anfallende Kosten verschafft und möchten weitere Fragen im persönlichen Gespräch erörtern? Immer in Ihrer Nähe, gerne beraten Sie unsere Baufinanzierungsexperten vor Ort in Ihrer Wunschfiliale.
Tipp 4: Achten Sie auf die Dauer der Zinsbindung
Der Zinssatz kann für eine bestimmte Zeit fest vereinbart werden. Je länger der Zeitraum der Zinsbindung, desto höher ist in der Regel der Zinssatz. Während in Niedrigzinsphasen eine möglichst lange Zinsbindung empfohlen wird, kann in Hochzinsphasen eine kurze Zinsbindung empfehlenswert sein.
Denken Sie heute schon an morgen und achten Sie bei Ihrer Baufinanzierung auf die Dauer der Sicherung Ihres Zinses.
Tipp 5: Legen Sie eine geeignete Tilgungsrate fest
Die Tilgung ist einer von zwei Bestandteilen Ihrer monatlichen Rate in Bezug auf die Rückzahlung Ihres Kredites. Diese sollten Sie nicht zu niedrig ansetzen. In Niedrigzinsphasen ist eine Tilgungsrate von mindestens 2-3 % empfehlenswert.
Um monatlich mit einer gleichbleibenden Kreditrate planen zu können, werden i.d.R. Annuitätendarlehen vergeben. Bei einem Annuitätendarlehen setzt sich die monatliche Rate aus einem Zins- und Tilgungsanteil zusammen. Mit dem Einsatz höherer Tilgungsraten verkürzen Sie die Laufzeit Ihres Kredites und verringern die anfallenden Zinskosten.
Tipp 6: Planen Sie Sondertilgungsmöglichkeiten ein
Vereinbaren Sie bei Ihrer Baufinanzierung eine geringe Tilgungsrate, sollten Sie die Möglichkeit von Sondertilgungen in Betracht ziehen.
Bei Sondertilgungen handelt es sich um außerplanmäßige Zahlungen, die die Restschuld des Kredites verringern. Häufig sind diese auf einen bestimmten Anteil an der gesamten Kreditsumme pro Jahr festgelegt. Sie beschleunigen die Rückzahlung und senken die anfallenden Zinskosten. Ob Sondertilgungsmöglichkeiten für Ihren Kredit bestehen, sollten Sie bei Vertragsabschluss mit Ihrem Berater klären.
Tipp 7: Nutzen Sie staatliche Fördermöglichkeiten
Auch der Staat stellt Fördermöglichkeiten bei dem Kauf einer Immobilie bereit. Möchten Sie zum Beispiel klimaschonend bauen, sanieren oder modernisieren, dann könnten zinsgünstige Kredite und Zuschüsse über die KfW interessant für Sie sein. Unser Energieberater-Netzwerk unterstützt Sie gerne bei Ihrem Sanierungsvorhaben.
Neben der KfW-Förderung unterstützt der Staat zukünftige Immobilienbesitzer auch durch Wohn-Riester, wodurch Sie von staatlichen Zulagen und möglichen Steuervorteilen profitieren können.
Ab Herbst 2024 soll für den erstmaligen Kauf eines selbstgenutzten Eigenheims die Beantragung des Hessengeldes starten. Dies gilt rückwirkend für den Kauf einer Immobilie ab dem 1. März 2024.
Ihre persönliche Beratung & Baufinanzierung mit der Frankfurter Volksbank
Sie haben noch offene Fragen zum Thema Immobilienfinanzierung? Oder möchten sich über die Konditionen und Vorteile einer Baufinanzierung mit der Frankfurter Volksbank informieren? Unsere Finanzierungsexperten beraten Sie gerne in Ihrer Wunschfiliale vor Ort.
Die genannten Informationen haben wir nach bestem Wissen sorgfältig zusammengetragen. Eine Haftung jeglicher Art schließen wir dennoch aus.