24.10.2022
Vermögen aufbauen: Sichere Anlagestrategien bei der Inflation
Wenn der Coffee to Go zu teuer wird – spätestens im Winter wird deutlich, in welchem Ausmaß die Inflation unser bisheriges Leben beeinflusst. Sei es die Milch im Supermarkt oder das Auftanken an der Tankstelle; was vor Monaten noch selbstverständlich war, wird heute genau kalkuliert: kann ich mir die Spritztour leisten? Muss es die Markenmilch sein?
Die Preisentwicklungen machen sich im Geldbeutel deutlich bemerkbar. Die Inflationsrate in 2022 hat einen neuen Rekordwert in Deutschland aufgestellt. Die Entwertung unseres Geldes droht, wenn keine passende Geldanlage-Straegie verfolgt wird.
Erfahren Sie, worauf es bei einer Inflation ankommt, um der starken Geldentwertung entgegenzuwirken.
Was bedeutet die Inflation für Verbraucher?
Die Inflation bezeichnet den Anstieg der Verbraucherpreise. Sie wird anhand eines nachgestellten "Warenkorbs" gemessen aus ca. 650 Waren und Dienstleistungen, die dem Kaufverhalten eines durchschnittlichen Verbrauchers entsprechen.
Die Inflationsrate bemisst die prozentuale Veränderung des Warenkorbs zum Vorjahresmonat und wird monatlich vom Statistischem Bundesamt bemessen.
Die Auswirkungen machen sich je nach Inflationsrate mehr oder weniger bemerkbar. Die derzeit hohe Inflationsrate ist größtenteils auf die Verteuerung von Importen, insbesondere von Energie, durch den Ukraine-Krieg und die Coronapandemie zurückzuführen. Importe kosten teilweise ein Vielfaches vom ursprünglichen Preis, wodurch deutlich mehr Geld aus dem Land fließt und die Inflation weitervorangetrieben wird. Dadurch verliert Geld an Wert – und damit verringert sich auch Erspartes. Durch die Entwertung von Ersparnissen legen die Menschen ihr Geld erfahrungsgemäß verstärkt in Sachwerten an. Das Ergebnis: die Banken haben immer weniger Möglichkeiten, um Kredite zur Finanzierung von Investitionen zu vergeben. Das kann zu Einschränkungen in der Wirtschaftskraft führen, wodurch möglicherweise ein Anstieg der Arbeitslosigkeit folgen kann.
Darum steigen mit der Inflation die Gehälter nicht an
Durch steigende Lebenskosten fordern viele Arbeitnehmer höhere Löhne. Verständlicherweise sollen die gestiegenen Lebenshaltungskosten ausgeglichen werden. Anderenfalls könnte ein Wohlstandsverlust drohen. Für viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer hängt eine Lohnanpassung von Tarifverhandlungen ab. Doch ein kompletter Ausgleich der Inflation über eine entsprechende Anpassung der Gehälter gilt unter Ökonomen als wenig realistisch. Denn auch Arbeitgeber stehen in dieser Zeit vor besonderen Herausforderungen: sie müssen die gestiegenen Kosten hinnehmen und gleichzeitig den Erhalt der Arbeitsplätze ermöglichen.
Dieses Dilemma wird anhand der sogenannten Inflationsspirale verdeutlicht: Angenommen, die Gehälter steigen äquivalent zur Inflationsrate. Dann müssten Unternehmen wiederum ähnlich stark die Preise für Waren und Dienstleistungen erhöhen, um ihr wirtschaftliches Überleben zu sichern. Die Reaktion darauf wäre eine wiederholte Forderung nach Lohnanpassungen. Es kommt also zu einer wechselseitigen Abhängigkeit. Die Inflationsrate steigt durch Lohnanpassungen also immer weiter. Als Gegenmaßnahme auf diese Spiralwirkung wäre schließlich die Europäische Zentralbank dazu gezwungen, die Zinsen sehr stark zu erhöhen. Das würde zu schwerwiegenden wirtschaftlichen Folgen führen.
Wo macht sich die Inflation besonders bemerkbar?
Seit Monaten spüren Verbraucherinnen und Verbraucher den starken Anstieg der Preise. Deutlich bemerkbar wird die Inflation beim Lebensmitteleinkauf. Das meiste Geld hingegen wird monatlich für das Wohnen aufgewendet. Rund ein Drittel des Gesamteinkommens wird also für Miete, Strom, Wasser und Gas verwendet. Anschließend werden rund 13 Prozent für Mobilität, also für Verkehrsdienstleistungen, Kraftstoffe und den Fahrzeugunterhalt ausgegeben. In beiden Bereichen sind stark gestiegene Preise bereits deutlich spürbar. Lediglich die Nettomieten halten sich derzeit noch stabil.
Doch ein großer Schock wird im Folgejahr erwartet: Heizöl schlägt mit einem Plus von 52,6% deutlich zu Buche und dürfte spätestens bei der Abrechnung nach dem Winter für viele Menschen zu spüren sein. Vor allem die Energiepreise erleben aktuell einen rasanten Anstieg, insbesondere seit Beginn des Ukraine-Kriegs. Ein Gas-Lieferstopp aus Russland könnte dann zusätzlich für weitere Preiserhöhungen sorgen.
Die Inflation entwertet unser erspartes Geld
Die Ersparnisse, die auf dem Sparkonto liegen, verlieren drastisch an Wert. Bei einer Inflation von aktuell sieben Prozent würde eine Ware, die einst für 100 Euro gekauft wurde, zehn Jahre später das doppelte, also 200 Euro kosten. Um sorglos in die finanzielle Zukunft blicken zu können, ist eine effektive Zukunftsinvestition wichtiger denn je.
Auch im Zinsumfeld macht sich die Inflation bemerkbar: seit Juli 2022 erhöht die Europäische Zentralbank (EZB) die Zinsen. Bankeinlagen, die lange Zeit als wenig rentabel galten, werden wieder attraktiver. Besonders hohe Zinsen sind allerdings nicht zu erwarten, als dass hiermit die Inflation eingeholt werden kann. Erfahren Sie, wie mit geschicktem Handeln effektiv für die Zukunft vorgesorgt werden kann.
Gestiegene Kosten geschickt ausgleichen
Um die gestiegenen Kosten so gut wie möglich abzufedern, ist geschicktes Handeln gefragt. Es ist vorteilhaft, dort anzusetzen, wo die Inflationsrate am höchsten ist. Der Energieverbrauch bietet aktuell den höchsten Hebel, um erhebliche Einsparungen und damit Entlastung zu spüren. Es ist daher sinnvoll, den individuellen Energieverbrauch an so vielen Stellen wie möglich einzusparen. Für viele Menschen mit geringem Einkommen bringen die gestiegenen Verbraucherpreise eine enorme Belastung, da das gesamte Einkommen auf existenzielle und unverzichtbare Waren und Dienstleistungen aufgeteilt werden muss. Jede Ersparnis bedeutet in diesem Fall eine Erleichterung für die Haushaltskasse. Auf unnötige Fahrten oder ausgiebiges Heizen zu verzichten sind Möglichkeiten, der aktuellen Energiepreisexplosion möglichst schnell entgegenzuwirken.
Für den Gesamtüberblick über Ausgaben und Einnahmen lohnt sich ein Haushaltsbuch. Anhand der Dokumentationen wird gut erkennbar, in welchen Bereichen das Geld fließt und wo es Einsparpotential gibt. Neben der individuellen Umstrukturierung der Ausgaben versucht auch die Politik mit Hilfspaketen besonders die Bedürftigen in diesen Zeiten zu entlasten und die Auswirkungen der Inflation abzufedern.
In finanzieller Hinsicht können Verbraucherinnen und Verbraucher sich mit geschickter Geldanlage vor der inflationsbedingten Geldabwertung schützen.
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Tipps zur sinnvollen Geldanlage bei einer Inflation
Frühzeitiges Handeln ist entscheidend, wenn es um die richtige Vorsorge unter den aktuellen Umständen geht. Denn insbesondere das Sparvermögen und die Altersvorsorge der deutschen Verbraucher sind besonders von einer Entwertung gefährdet. Vor allem die jüngeren Generationen stehen vor besonderen Herausforderungen, da die gesetzliche Rentenversicherung durch die alternde Gesellschaft Schwierigkeiten haben könnte, die künftigen Renten entsprechend zu sichern. Es ist aktuell wichtiger denn je, für das Alter vorzusorgen und mit Erspartem klug zu wirtschaften.
In der aktuellen Phase sollte bei der Geldanlage teure Fehler vermieden werden.
1. Tipp: Vorsicht vor der sogenannten Realzinsfalle
Viele Menschen begehen diesen Fehler, der insbesondere in der aktuellen Inflation ein Problem darstellt: sie setzen bei Ihrem Erspartem auf ein Tagesgeld- bzw. Festgeldkonto. Auch wenn dieses Konto Zinsen abwerfen sollte, trügt der vermeintliche Wertzuwachs auf dem Konto: die Teuerung durch die Inflation übersteigt den Wertzuwachs auf Ihrem Konto. Einfacher gesagt: sie verlieren Geld durch die sogenannte Realzinsfalle.
2. Tipp: Investieren mit Rendite
Es gibt trotz der eher düsteren Prognosen gute Möglichkeiten, um das Geld sinnvoll anzulegen und der Inflation entgegenzuwirken. Die sinnvollste Geldanlage ist individuell zu bestimmen. Doch allgemein lohnen sich in diesen Zeiten besonders Anlagen mit hohen Renditen.
3. Tipp: Immobilien als Kapitaleinlagen
Besonders effektiv gilt die Investition in eigene Immobilien, insbesondere auch für die Altersvorsorge. Auch wenn die Immobilienpreise stark gestiegen sind, kann mit guter Beratung nach wenigen Jahren eine gute Rendite erzielt werden. Dabei kommt eine Immobilie sowohl als Kapitalanlage mit einer Vermietung infrage als auch für den Eigenbedarf. Wer seine Immobilie selbst bewohnt, spart sich die monatliche Miete und profitiert zusätzlich von der Wertsteigerung der Immobilien. Zusätzlich kann sich die Inflation positiv auf Ihren Immobilienkredit auswirken: je weniger das Geld wert ist, umso mehr sinkt die reale Schuldenlast.
4. Tipp: Langfristige Finanzanlagen
Neben der Immobilieninvestition sind auch Finanzanlagen für die optimale Vorsorge nicht mehr wegzudenken. Dennoch sollte in Zeiten von Inflation die Finanzstrategie genau überprüft und gegebenenfalls angepasst werden. Die Inflation treibt einerseits die Preise von Waren und Dienstleistungen in die Höhe. Andererseits wirkt sie auf Finanzeinlagen und Gespartes wie ein negativer Zins. Daher ist der Bedarf groß, dass die Finanzeinlagen sinnvoll investiert werden und damit mindestens die Inflationsrate ausgeglichen wird.
Besonders geeignet sind Sparpläne mit einem breit gestreuten Risiko. Dabei gilt: je länger der Anlagezeitraum, desto besser! Denn das gleicht Schwankungen aus und verstärkt den Zinseszins. So übertreffen Sie die Inflationsraten und bekommen zusätzlich Rendite.
Unser Fazit – Richtig handeln in der Inflation
In der aktuell angespannten Lage ist es wichtig, klug zu handeln. Ein umfassender Überblick über die eigenen Einnahmen und Ausgaben hilft, um Investitions- und Sparpotentiale zu erkennen. Damit das Geld durch die steigende Inflationsrate nicht signifikant an Wert verliert, ist es ratsam, sinnvoll zu investieren. Neben Immobilien eignen sich insbesondere Finanzprodukte mit hoher Rendite und einem langfristigen Anlagehorizont. Wer hierbei klug investiert, kann richtig vorsorgen und bei guter Investition die Inflation schlagen.
Die genannten Informationen haben wir nach bestem Wissen sorgfältig zusammengetragen. Eine Haftung jeglicher Art schließen wir dennoch aus.